Freitag, 9. Juli 2010

Kleine Einblicke in die Postproduktion des Trailers

So, ich wollte noch ein bisschen was darüber schreiben, was nach dem Drehen noch alles passiert ist bis der Trailer fertig war.
Wie erwähnt haben wir zwei Versionen gefilmt, die zweite Version folgt also noch.

Zunächst habe ich die kompletten Aufnahmen von Version 1 in iMovie zusammengesetzt und den kompletten Weg von meiner Wohnung bis zur Straßenüberführung benutzt. Da wir auch tatsächlich den kompletten Weg gefilmt hatten, war das recht lang.

Es ging also ans kürzen, nicht unbedingt meine Stärke. Letztlich entstand eine ungefähr 4 Minuten lange Version, da diese genau auf ein Lied meiner alten Band "Baubetrieb Hansen" passte. Das klang zwar gut, aber es war doch ziemlich langweilig sich 4 Minuten Rumgelaufe anzusehen.
Die nächste Idee war dann, noch zusätzliche Szenen zu filmen. Ich wollte so Zwischenszenen einbauen, die zeigen, was die Welt so grau für den Protagonisten macht. Zum einen hatte ich aber nur Ideen die schwierig umzusetzen waren und zum anderen fand ich es schliesslich doch unnötig, bzw die Beschränkung auf den Weg zur Überführung besser. Dadurch kommt für mich das "Arsch hochkriegen und auf den Weg machen" besser rüber. Es sollte mehr darum gehen, dass man etwas gegen das grau machen kann, egal was es ist oder woher es kommt.

Also ging es ans kürzen und aus den 4 Minuten wurden letztlich 2. Hier mal ein Screenshot von iMovie:



Die Oberfläche von iMovie ist erfreulich einfach: Unten rechts sehen wir das komplette Rohmaterial, also alles was wir für beide Versionen gefilmt haben. Alle Bereiche mit orangenem Strich unten sind gerade im Projekt in Verwendung. Oben links sieht man die Anordnung seines Films, also einfach alle Clips in Abspielreihenfolge. Sounds, Texte und sonstige Effekte werden einfach direkt dort angepflanscht. Der schwarz-weiss-Effekt wird in Echtzeit drauf gelegt, daher ist in der Timeline alles weiterhin farbig. Oben rechts kann man sich dann also den Film anschauen.

So, nun hatte ich also einen 2 Minuten-Trailer, aber keine Musik mehr. Ich beschloss einen neuen Song extra für den Trailer zu basteln. Also exportierte ich den Film mit Originalton (also der Ton der Kamera, da mir ganz still irgendwie zu künstlich klang) und importierte ihn wiederum in meine bevorzugte "Musik-mach-Software" namens Logic, um dann dort mit dem preset "Film vertonen" den Song einzuspielen:



Logic ist ein klassischer Audio- und Midisequenzer den ich schon sehr lange für Musikaufnahmen und auch für das Hörspiel benutze. Hierbei kommt also meine Erfahrung aus dem Bereich auch der Filmvertonung zu Gute. Zugegeben: Das ist dann schon eine deutlich teurere Software, die man nicht mal eben so "hat" und die auch etwas komplexer in der Bedienung wird als das erwähnte iMovie. Wenn man aber jetzt nicht gerade aus dem Musikbereich kommt, wird man ja auch nicht unbedingt einen eigenen Song für seinen Film aufnehmen wollen und kann dann auf gema-freie Musik zurückgreifen. Dazu findet man haufenweise Archive im Internet. Oder man fragt einfach mal eine lokale Band, die einem gefällt. Die freuen sich dann noch über ein bisschen Support.

In Logic sehen wir nun also im wesentlichen die einzelnen Audiospuren (ganz oben halt den Film). Ich hab mir eine schöne "Kopfnicker"-Geschwindigkeit von 100 BPM eingestellt, die E-Gitarre angeschlossen und dann versucht etwas passend auf den bereits geschnittenen Film zu spielen. Das war sicher nicht die eleganteste Lösung, normal macht man das ja andersrum, aber es ging eigentlich ganz gut. Die zweite Version des Trailers werd ich dann natürlich anhand des Songs schneiden.

Eingespielt habe ich zwei Gitarren, eine cleane Mono- und eine angezerrte Stereo-Gitarre, beide über das Plugin "Guitar Rig".
Dazu ein Bass, ebenfalls über Guitar Rig und für das Schlagzeug hab ich mir zwei loops aus der Apple-Loops-Bibliothek geschnappt. Der eine Loop kommt immer wieder, den anderen hört man zusätzlich wenn die verzerrte Gitarre einsetzt.

Da ich die Spuren nicht benannt habe, will ich das mal kurz aufschlüsseln: Die Spur direkt unter dem Video ist die cleane Mono-Gitarre, die noch so einen "Rotator"-Effekt hat.

Die erste Spur nach dem Abstand ("Basement") ist der Drumloop. Diesen habe ich ursprünglich über den kompletten Trailer verteilt, um darauf die Gitarre einzuspielen (ich spiele lieber auf Loops ein, als auf reinen Klick). Erst danach hab ich den Loop an einigen Stellen entfernt um "Spannung" aufzubauen und die drei Akkorde interessanter werden zu lassen ;-)

Die nächste Spur, die auch gerade größer dargestellt wird, ist die angezerrte Stereo-Gitarre.
Die Spur darunter ist der Bass. Hier sieht man wie er "perkussiv" beginnt, also mit einzelnen Akzentschlägen und dann durchgehend gespielt wird.
Und darunter findet sich der zweite Drumloop, in dem das Becken durchgehend gespielt wird. Das hat mir gut gefallen für die Passage.
Zuletzt findet sich am Ende nochmal eine "Basement"-Spur. Dies ist der gleiche Drumloop, aber mit Effekten versehen (unter anderem ein recht großer "Hall") für das Ende.

Soweit also mein recht ausführlicher Artikel über die Nachbearbeitung. Die zweite Version des Trailers folgt dann auch bald und ich hoffe da dann auch nochmal einen besseren Schnitt hinzubekommen, da der Song ja jetzt steht :-)

Wenn ihr noch Fragen oder Feedback habt, würde ich mich über Mails und / oder Kommentare sehr freuen!

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